Nicht so schlimm, wie in der letzten Saison, aber die 98er müssen personell puzzeln. In der Abwehr bedarf es einer last-minute Verpflichtung und im Sturm muss man sich wohl an eine One-Man-Show gewöhnen.  Der Gegner aus der Kurpfalz kommt dagegen mit Oberwasser, dank einer Bruder-Flügelzange.

Whats new?

Beide Teams kommen natürlich nicht ohne Neuzugänge aus dem Sommer. Die Lilien shoppten zwei Skandinavier mit Magnus Warming und Oscar Vilhelmsson, beide feierten in Regensburg ihr Debüt von der Bank. Keeper Brunst saß erwartungsgemäß 90 Minuten draußen, Abräumer Yassin Ben Balla kam nicht zum Einsatz. Das dürfte beim aktuellsten Transfer anders sein. Christopher Zimmermann kam jüngst von Norwich City ans Bölle und wird direkt starten müssen. Mit Patric Pfeiffer und Thomas Isherwood fallen gleich zwei Stamminnenverteidiger aus. Der 29-jährige Düsseldorfer kommt mit der 101 Zweitligaspielen in England und 20 Premier League Einsätzen. Dazu wurde er zweimal Meister in Englands Unterhaus mit den Canaries.

Sandhausen hat sich in der Offensive runderneuert. Testroet, Biada und Berko weg, dafür kamen Ochs, Pulkrab, Ganda und El-Zein für Sturmzentrum oder Außenbahn. Prominentester neuer ist sicher David Kinsombi. Der 26-jährige kam aus Hamburg und trug sich gleich doppelt in die Torschützenliste beim 2:1 gegen Absteiger Bielefeld ein. Dazu darf er jetzt mit seinem Bruder gemeinsam kicken. Christian ist fünf Jahre jünger und stürmt schon seit Sommer 2021 für den SVS auf der linken Seite. Die beiden Ex-Mainzer sollen helfen, dass etwas mehr als Rang 14 für die Sandhäuser dieses Jahr herausspringt.

Saisonstart bloody hell.

Nicht schon wieder, werden sich die Lilienfans gedacht haben. Schon letztes Jahr startet man mit einer Niederlage gegen Regensburg. Damals mitten in einer Coronawelle im Kader. Dieses Mal passierte das Unglück erst auf dem Platz. Nach 17 Sekunden lag man bereits zurück, nach 37 Minuten war man in Unterzahl. Regensburg zum Auftakt macht einfach keinen Spaß. Trotzdem hatten die 98er durchaus Spielkontrolle. 59% Ballbesitz, über 100 angekommene Pässe mehr als der SSV und mit 14 Schüssen versuchte man es nur zweimal weniger als die Gastgeber. Ließt sich nicht nach Unterzahl und frühem Rückstand. Am Ende machte aber Stürmer Albers nach über einer Stunde den Deckel drauf und der SVD startete punktlos. Dazu kommen Verletzungen bei Isherwood und Honsak, die Sperre von Pfeiffer vergrößert das Puzzle im Kader der Lilien. Dazu fehlt Seydel krankheitsbedingt, das Phillip Tietz zum Alleinunterhalter macht.

Beim SVS lief es dagegen. Absteiger Bielefeld führ ohne Punkte vom Hardtwald nach Hause. Man ließ den DSC ein bisschen mehr den Ball haben, ein bisschen mehr Pässe spielen, aber man hatte die beiden Großchancen im Spiel. Reicht am Ende zum Traumstart durch Kinsombie-Doublette (von David natürlich). Jetzt kommt es zum Duell mit dem SV Darmstadt. Die Bilanz ist ausgeglichen, der SVD gewann sechsmal, die Kurpfälzer fünfmal. Dazu kommen fünf Remis. In Darmstadt tut sich der SVS allerdings schwerer. 2017 gewann man durch einen Sukuta-Pasu-Doppelpack 2:1 am Bölle. Sonst gab es noch zwei Unentschieden in acht Partien. Das letzte in der vergangenen Rückrunde. Ein spätes 1:1 durch Treffer von Seydel und Kutucu dämpften die Aufstiegshoffnungen der Lilien massiv. Damit revanchierten sich die Sandhäuser ein wenig für 1:6-Abreibung im Hinspiel.