Es geht wieder los. Als Bundesligist müssen die Lilien aus der kalten Hose im Pokal zum FC Homburg. Der Südwest-Regionalligist wirft ein Auge auf die Überraschung, der SVD will nach durchwachsener Vorbereitung trotzdem das Ticket für Runde zwei lösen.

Vorbereitung ins Ungewisse

Bevor das Abendteuer Bundesliga beginnt, haben die Terminplaner den Pokal gesetzt. Die Lilien müssen am Montagabend ins Saarland reisen, um bei der Nummer drei des Bundeslands anzutreten. Hinter dem frisch gebackenen Zweitligisten Elversberg, den drittklassigen Saarbrückern, kommt der FC Homburg. Dieser ist auch schon in die Saison gestartet. In Unterzahl erarbeitete man sich ein 1:1 gegen den VfR Aalen. Knapp über 1.000 Zuschauer sahen ihren FCH ungefähr eine Halbzeit lang in Unterzahl. Markus Mendler handelte sich in der 43. einen Feldverweis wegen Tätlichkeit ein. Die Gastgeber haben sich vorher bereits mit höherklassigen Gegnern auf diesen Pokalkracher vorbereitet. Gegen den 1.FC Kaiserslautern gab es ein 1:4, im letzten Test gegen den KSC erreichte man ein bemerkenswertes 1:1. Das Team von Danny Schwartz ist also nicht zu unterschätzen.

Auch, weil sich der SVD in der Vorbereitung mit dem Tore schießen schwertat. Auf ein 10:0-Aufgalopp in Bad König folgten vier torlose Auftritte gegen starke Gegner, wie Sandhausen und Norwich City. Im Highlight-Test gegen Liverpool in Preston zappelte das Netz dann endlich wieder. Eine 1:3-Niederlage gegen die Mannen von Jürgen Klopp verhinderte dies aber nicht. Dort gab es mit Hornby, Nürnberger, Maglica und Klarer auch vier Neuzugänge zu bestaunen. Während man Klarer und Nürnberger noch aus der letzten Saison als Gegner kennt, so kamen Maglica und Hornby von Auslandsstationen. Innenverteidiger Maglica spielte zuletzt beim FC St.Gallen in 31 von 36 möglichen Saisonspielen, bevor er vom VfB Stuttgart nach Darmstadt verliehen wurde. Fraser Hornby kommt mit elf Ligue 1 spielen in seiner Vita nach Südhessen. Letzte Spielzeit lief er für den KV Oostende auf. In 21 Partien im belgischen Oberhaus netzte der 23-jährige achtmal. Den Abstieg verhinderte dies aber auch nicht.

Rückkehr eines Klassikers

Nur die Älteren werden sich erinnern, aber Homburg gegen Darmstadt war jahrelang ein regulärer Termin im Kalender beider Vereine. Zwischen 1974 und 1992 trafen sich die Mannschaften in 25 Begegnungen. Und das mit dem besseren Ende für die Homburger. Zehn zu neun Siege weist die Bilanz aus, das Zünglein an der Waage ist dabei das einzige Pokalspiel. 1976 gewannen die Saarländer 3:0 im Achtelfinale des Cups gegen die Lilien. 1992 gab es das letzte Aufeinandertreffen, damals siegen die 98er mit 3:2 im Saarland. Es bleibt also spannend, wie diese Neuauflage ausgeht. Im Pokal waren die Lilien zuletzt wechselhaft. In den letzten drei Jahren gab es zwei Achtelfinalteilnahmen, aber auch ein Erstrundenaus 2021 gegen 1860 München. Ein Amateurteam zog der SVD zuletzt 2019 mit dem FC Oberneuland, die sicher mit 6:1 geschlagen wurden. 2016 spielte man das letzte Mal einen Regionalligisten im Pokal. Als Erstligist zog man bei Astoria Walldorf den kürzeren. Über Details hüllen wir den Mantel des Schweigens.

Für Homburg ist es die erste Pokalteilnahme seit 2016. Zu dieser Ehre kam man als Dritter des Saarlandpokals. Im Halbfinale schied man eigentlich gegen den 1.FC Saarbrücken (2:3 n.V.) aus. Sowohl dieser als auch der andere Finalist Elversberg (und spätere Sieger), waren schon für den DFB-Pokal über die Liga qualifiziert. Homburg also der lachende Dritte. Beim letztmaligen Anlauf im Wettbewerb schied man mit 0:3 gegen den VfB Stuttgart aus. 1995/96 schaffte man es zuletzt über Runde eins hinaus. Damals räumte man St.Pauli, Sandhausen und 1860 aus dem Weg. Im Virtelfinale war Endstation gegen Kaiserslautern. Mit 3:4 nach Verlängerung war man aber denkbar knapp nur unterlegen. Vielleicht erleben wir diesmal einen ähnlichen Pokalkrimi.

Alle Analysen beruhen auf Daten von transfermarkt.de, fussballdaten.de, projects.fivethirtyeight.com/soccer-predictions/bundesliga-2/, whoscored.com und footystats.org.