Noch können es angenehme Weihnachten werden für beide Teams. Hoffenheim schielt noch auf einen Europapokalplatz und die Lilien könnten die Abstiegsränge verlassen. Wer beschenkt sich kurz vor Weihnachten?

In die Pause retten

Beflügelt wie der Schlitten des Weihnachtsmanns kommen die Kontrahenten nicht daher. Hoffenheim und Darmstadt bringen genau einen Sieg aus den letzten sechs Partien mit in das Duell. Leider, aus Liliensicht, nicht jeder. Einzig die TSG konnte gegen Bochum gewinnen. Drei Niederlagen und zwei Remis komplettieren auch beim Tabellensiebten die mäßige Form. Bei den Südhessen schrillen sogar alle Alarmglocken. Anders als die Kraichgauer ist man nämlich nicht mit vier Siegen aus den ersten fünf Spielen gestartet. Ein Polster ist also nicht vorhanden und man nun auf dem harten Boden der Realität und Tabelle angekommen. In den letzten 90 Minuten des Jahres könnte man noch die rote Laterne abgeben. Dazu müsste die schwächste Abwehr der Liga ihren zweiten Auswärtssieg holen. Die TSG gehört allerdings nicht zu den heimstärksten Mannschaften der Bundesliga. Nur zwei Dreier in der eigenen Arena bedeuten Platz 14 in diesem Ranking. Dafür könnte es torreich werden. Defensiv haben beide den dritt- (Hoffenheim) und vierthöchsten xG-Wert gegen sich. Hochkarätige Torchancen zulassen eint also beide. Vor allem auswärts lassen die 98er einen Wert von 2,02 XG gegen sich zu. Den Laden dichthalten, dürfte auf dem Wunschzettel ganz oben stehen.

Historisch im Einklang

Die Geschichtsbücher weisen eine interessante Bilanz aus. Beide Klubs geben sich recht wenig. In 14 Partien gewannen beide Seiten jeweils fünf Duelle, dazu gab es vier Unentschieden. Ebenfalls spannend: Die Partien fanden nur in der Regionalliga Süd und der Bundesliga statt. Im Oberhaus gab es nur in Hoffenheim Sieger, einmal gewann die TSG, einmal der SVD. Am Bölle trennte man sich zweimal Remis. Das letzte Lilientor gegen Hoffenheim schoss übrigens Denys Oliynyk, der heute 36-jährige soll an dieser Stelle auch Mal gewürdigt werden. Er ist immer noch aktiv, in seiner Heimat schnürt er die Schuhe für LNZ Cherkasy. Die letzten drei Treffer der Kraichgauer in Begegnungen mit den Südhessen machte Andrej Kramaric. Auf den müssen die 98er im kommenden Spiel nach wie vor aufpassen. Der Kroate ist mit stattlich 122 Tore Rekordtorschütze des Klubs. Mit ziemlich weitem Abstand. An das letzte Aufeinandertreffen beider Teams in der Regionalliga erinnert man sich am Bölle nicht mehr so gerne. Trotz eines 2:0-Sieges durch Doppelpack Stefan Leitl, stieg man am Ende der Saison ab in die Oberliga. Die TSG ihrerseits durfte sich am Ende jener Spielzeit über den Aufstieg in Liga zwei freuen.

Offensive Lichtblicke

Obwohl Hoffenheim im Sommer mit Wout Weghorst und Mergim Berisha in die Offensive investiert hat, ist ein Eigengewächs der beste Torjäger der TSG. Maximilian Baier kam nach zweijähriger Leihe nach Hannover im Sommer zurück und überflügelt mit sechs Treffern sogar den schon erwähnten Kramaric (fünf Tore). Vier Vorlagen kommen auch noch dazu beim U21-Nationalspieler. Für die Kraichgauer ist er die Entdeckung der Saison. Darmstadts Lichtblick vor dem Tor ist auch ein Rückkehrer. Tim Skarke ist an sechs der 17 Saisontreffer direkt beteiligt. Seine vier Tore sind interner Bestwert. Und bei den vielen Verletzten im Angriff, wird es auf den gebürtigen Heidenheimer ankommen am Dienstag. Überhaupt kam die Torgefahr der 98er von Außen oder aus dem Mittelfeld. Mehlem und Kempe kommen in der internen Rangliste hinter Skarke. Einziger Mittelstürmer mit einem Tor ist Oscar Vilhelmsson. Noch etwas für den Wunschzettel der Lilien: Mehr Stürmertore.