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Rumpelfußball-Blog

Fußballblog. Hängt mit dem Herz an den Lilien und St.Pauli. Senf gibt es aber auch zu allem ums runde Leder.

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Zweite Bundesliga

Zugabe: Dabei sein ist alles?

Endlich Mal wieder bei den großen dabei sein. Diese Chance erleben die Lilien gerade in der Bundesliga. Für die Verantwortlichen in Südhessen Grund genug für einen DFL-Investor zu stimmen. Bloß nicht die Granden der Liga verärgern? Und was bedeutet das für die Vereinskultur?  

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Zugabe: Auf der falschen Seite?

Der FC St.Pauli entlässt Timo Schultz, ein Schritt, der viele Fragen offenlässt und schmerzhaft an schlechte Kapitel der Vereinsgeschichte erinnert. Hat der Klub sich Mal wieder auf die falsche Seite gestellt und Gefahr heraufbeschworen?

Klar, mit der Entlassung von Trainer Timo Schultz hat sich keiner der Beteiligten einen Beliebtheitspreis gesichert. Seit Holger Stanislawski dürfte kein Trainer so viel Kredit bei den Fans gehabt haben. Obendrauf hat er im Verein erfolgreich gearbeitet und mit der ersten Mannschaft das erste Mal seit 11 (!) Jahren dem Klub eine echte Aufstiegschance verschafft. Demnach wirft die Entlassung sportlich diverse Fragen auf. Auch über die handelnden Personen.

Die Position des Trainers.

Coach beim FCSP zu sein, ist kein guter Job. Timo Schultz wird in diesem Jahrtausend nur von Ewald Linien (927 Tage Amtszeit), Andreas Bergmann (966) und eben Holger Stanislawski (1682) überboten. Der Posten ist also mehr Schleudersitz als langfristiges Engagement. Dies wurde nun auch Schultz zum Verhängnis. Kein Erfolg lautet der Vorwurf vom Präsidenten. „Unsere sportliche Bilanz im Kalenderjahr 2022 ist die eines Absteigers“, lässt er sich zitieren. Insgesamt hat der FC 2022 38 Punkte geholt, schlechter sind nur Regensburg und der KSC. Ironischerweise haben beide ihre Trainer nicht entlassen bislang und setzen mit ihren Chefs (beides langjährig im Verein) eher auf Kontinuität. Man hat sich hier also klar für die Seite Punkteausbeute entschieden und nicht bewertet, wie das Team spielt. Ja, man hatte in der vergangenen Saison Probleme sich anzupassen, als jeder Gegner noch so absurde Verrenkungen durchführte, um eine Dreierkette gegen die Hamburger aufzubieten. Allerdings hat man auch in dieser Runde diverse Systemanpassungen unternommen und besonders die Implementierung der Fünferkette funktionierte erstaunlich reibungslos. Die Mannschaft spielte auch statistisch eher wie ein Top 6 Team, als ein Absteiger.

Unweigerlich fühlt man sich an den BVB in Jürgen Klopps letzten Jahr erinnert. 2015 performte Dortmund so weit unter seinen Statistiken, dass man im Winter auf Rang 17 rangierte und Klopp sich gezwungen sah, zum Ende Saison seinen Hut zu nehmen. Dabei hätte der BVB nach xG und xPts Werte eines Top-Teams[1]. Damals waren die Zahlen noch wenig verbreitet, heute kennen wir sie und wissen, dass der FCSP in einer ähnlichen Situation steckt. Dazu hatte der St.Pauli- Coach einen monumentalen Umbruch zu moderieren. Allein den besten Spieler der Liga zu verlieren, ist keine Kleinigkeit. Und natürlich hat auch Schultz eigenwillige Entscheidungen getroffen. Warum er so treu dem formschwankenden Medic vertraute, ist besonders nach dem Sommertransfertheater um den Kroaten schwer zu verstehen. Auch dürfte die Krise zu Beginn seiner Amtszeit in die Entlassung hereinspielen. Die Suche nach einem passenden System diesmal erinnerte an das erste halbe Jahr Schultzes, als das Team in fast jedem Spiel eine neue Grundordnung probierte. Dennoch: Man entlässt hier den Trainer, der den mit Abstand besten Fußball in vielen Jahren spielen ließ. Jemand, der ein spannendes Trainerteam aufgebaut hatte. Und auch den Finger in die Wunde legte, so thematisierte er beispielsweise den besonders konditionell schlechten Zustand der Mannschaft nach seinem Antritt. Vieles macht diese Entscheidung schwer verständlich. Was zwangsläufig den Blick auf die anderen Entscheidungsträger dieser unpopulären Entscheidung lenkt.

Nicht sein Jahr

Mit 2022 geht ein turbulentes Jahr für Sportdirektor Bornemann zu Ende. St.Pauli verpasste den Aufstieg und beendet die Hinrunde mit 17 Zählern. Und viele suchen die Schuld beim sportlichen Leiter. Und so viel darf man wohl festhalten, sein Jahr war es nicht unbedingt. Im Wintertransferfenster passierte nichts. Im Angesicht der Corona-Pandemie sicher risikobewusst, aber ein „all in“ in Richtung Aufstieg gelang nicht. Hier ist man sicher im Nachhinein schlauer, aber frisches Blut hätte sicher gutgetan. Besonders, wenn der Plan war im Sommer weite Teile des Kaders auszutauschen. Auch im Hinblick, was noch passieren sollte. Im Laufe der Rückrunde entwickelten sich weitere Baustellen für den Sportchef. Es gab Unstimmigkeiten um DFB-Pokal-Prämien und – viel schlimmer – es gab massive Kommunikationsprobleme im Bezug auf Vertragsverlängerungen. Am Ende dürften Trennungen von den betroffenen fast unausweichlich geworden sein, denn eine Kabine mit diversen für Bornemann „verlorenen“ Spielern, wollte er sich sicher nicht zumuten. Bereits hier sind sehr wahrscheinlich einige Prozente im mentalen Bereich zum Aufstieg liegen geblieben. Etwas, das sich der sportliche Leiter klar ankreiden lassen muss, weil es unnötig wirkte.

Auch die Beendigung der Zusammenarbeit mit Sportpsychologe Christian Spreckels sorgte für Verwunderung[2]. Zum einen sollte eine solche Betreuung im Jahr 2022 eine Selbstverständlichkeit sein und nicht reduziert werden. Zum anderen wird Sperckels sicherlich auf die Wirkung von ungeklärten Vertagssituationen hingewiesen haben, so wie er es hinterher tat [3]. Das macht keinen guten Eindruck und erweckt eher Assoziationen über einen internen Machtkampf. Größtes Problem bleibt aber natürlich der völlig verkorkste Umbruch im Sommer. Da beim Trainer scheinbar auch hauptsächlich auf die Punkteausbeute geschaut wurde, kann man es hier auch schwarz-weiß sehen: Bornemann hat keinen guten Kader zusammengestellt. Von den Neuzugängen haben lediglich Saliakas und mit Abstrichen Nemeth und Eggestein überzeugt. Letztere hatten allerdings beide mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Dazu verzockte er sich mutmaßlich bei der Stürmersuche. Dafferner war zu teuer, Scheidler wollte dann doch nicht und wäre wohl noch teurer gewesen.

Besonders der Umbruch in der Offensive ist krachend gescheitert. Mit Burgstaller und Kyereh gingen die Coverboys. Mit Makienok und Dittgen Rollen- oder Skillspieler. Den Top-Torjäger wollte man mit Igor Matanovic ersetzten, eine fatale Fehleinschätzung, die wohl alle Verantwortlichen gemein hatten. Von außen kam diese mehr mit Ansage als offenbar intern. Kyereh mit Daschner zu ersetzen erschien – auch mir – relativ logisch. Optimal funktioniert hat das nicht, der ehemalige Duisburger verliert im letzten Drittel als Spielmacher zu viele Bälle. Besonders die Abgänge der Spieler mit besonderem Fähigkeitenprofil nicht zu ersetzen, stößt allerdings sauer auf. Bornemann versteckt sich gerne hinter dem Burgstaller-Abgang[4], dass man die Offensive aber um zwei wichtige Optionen beraubt hat, wird gerne verschwiegen. Kein großer Stürmer, der mit dem Rücken zum Tor agieren kann, kein Spieler mit dem Tempo von Dittgen. Man hat eine diverse Sturmreihe ausgedünnt und sich viel Variabilität im Spiel beraubt. Auch in der Abwehr ließ man Erfahrung und Führungsqualität gehen, ersetzt wurde diese ebenfalls nicht. Sollten alle diese Entscheidungen auf Wunsch von Schultz passiert sein, kann Andreas Bornemann diesen Winter gerne die Uhren zurückdrehen und das Gegenteil beweisen.

Letzter Punkt sind Kommunikation und Timing bei der Trainerdemission. Die interne Analyse hat nun fast 3 Wochen in Anspruch genommen, man konnte aber bereits kurz nach Schließung des Transferfensters ein Video online stellen, warum man vorher seit Mitte Juli keinen relevanten Transfer getätigt hatte. Auch inhaltlich war das Video desaströs, in der Nachbetrachtung besonders. Wieder gibt man nach außen keine gute Figur ab. Warum der Sportchef nicht zu Diskussion steht,[5] ist eine der großen Fragen an Präsident Göttlich. Zumal Bornemann mit seinem zähen Festhalten an Luhukay den Klub bereits zuvor in Gefahr gebracht hat. Ob man ihm nun die Findung des richtigen neuen Trainers zutraut, ist auch angesichts der häufig schlechten Entscheidungen der letzten Jahre im Verein fraglich. Bornemanns Historie bei Trainern ist unauffällig, seine beste Verpflichtung dürfte in Kiel Karsten Neitzel gewesen sein. Aber – auch seine Transfers zeigen – eine gemeinsame Historie ist bei ihm Hilfreich (Medic, Vasiji). Auch hier darf man durchaus unruhig werden. Was feststehen dürfte: Er schickt einen neuen Coach in eine schwierige Situation. Sportlich muss der Schultz-Nachfolger liefern, emotional wird er kritisch beäugt werden. Er tritt in spielerisch große Fußstapfen und ist dem zunehmend unbeliebteren Sportchef zugeordnet. Es gibt bessere Voraussetzungen. Sicherlich kann das Team mehr als in der Hinrunde gezeigt. Transfers könnten ebenfalls helfen. Ein großes Risiko ist es dennoch. Das haben schon frühere Trainerwechsel gezeigt.

„Jemanden, der den Zug zum Tor hat“

Erinnert sich noch jemand an die etwas ungelenke Begründung, warum man damals Oke Göttlich zum Präsidenten gemacht hat? Weil sein Vorgänger „never change an winning team“ war und Göttlich „Jemand, der den Zug zum Tor hat“ sein sollte. Das ist mittlerweile acht Jahre her. Und im Zuge der einstimmigen Entlassung des aktuellen Trainers muss man auch einen Blick auf die sportliche Bilanz des Präsidenten werfen. Schultz war der fünfte Trainer in der Amtszeit Göttlichs. In diese Zeit fielen der etwas unnötige Wechsel von Ewald Lienen auf Olaf Janßen, dass wenig erinnerungswürdige Kapitel Markus Kauczinski und das Desaster mit Jos Luhukay. Letzter hatte man wohl Interimssportchef Rettich zu verdanken. Einzig das Engagement von Ewald Lienen funktionierte wirklich gut in dieser Zeit. Zur ganzen Wahrheit zählt aber auch, dass man in dieser Zeit genau einmal, ernsthaft um den Aufstieg spielte. Exakt: Letzte Saison. Und genau diesen Trainer entlässt man nun. Das Ganze erinnert ein bisschen an die fatale Situation zwischen Helmut Schulte und Andre Schubert. Damals ließ sich das Präsidium um Stefan Orth in einer Nacht und Nebel Aktion noch vom Coach umstimmen und entließ den Manager. Mit der Folge, dass man fast in die dritte Liga abstieg. Diesmal hat man sich auf die Seite des sportlichen Leiters geschlagen.

Man geht also ins Risiko, die Mannschaft folgt dem Trainer. Die Fans auch. Die Begründung scheint Abstiegsangst zu sein. „Das muss sich umgehend und nachhaltig ändern, damit wir alle Maßnahmen ergreifen, um die Klasse zu halten. Schon die Corona-Pandemie und die explodierenden Energiekosten stellen den Verein vor massive Probleme“, offenbar ist die dritte Liga nicht zu finanzieren. Kein Wort, dass ein Trainerwechsel ein ebenfalls unkalkulierbares Risiko ist. Luhukay gewann aus seinen ersten acht Spielen nur eins, Ewald Lienen aus sechs eins. Dazu war der Schultz-Fußball attraktiv. Die Stimmung versaut hat man sich nun ebenfalls. Setzt man so neue Energie frei? Ob man sich diesmal für die richtige Seite entschieden hat, wird die Zukunft zeigen. Wie widerspruchslos man der Entscheidung eines Sportdirektors folgt, der allein dieses Jahr diverse kritikwürdige Punkt angesammelt hat, verursacht mir Bauchschmerzen. Die Abstiegsgefahr beim FCSP ist nun größer als zuvor. Zumal die Probleme im Kader seit Wochen bekannt sind und bisher lediglich ein Regionalliga-Stürmer verpflichtet wurde. Es heißt sich warm anziehen, auch über die Winterpause hinaus.


[1] Matchplan – Christoph Biermann

[2] https://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article236432305/fc-st-pauli-sportpsychologe-christian-spreckels-zusammenarbeit-reduziert-team-mannschaft.html

[3] https://stpauli24.mopo.de/2022/09/26/sportpsychologe-erklaert-darum-verpasste-st-pauli-den-aufstieg.html

[4] https://www.fcstpauli.com/news/presserunde-mit-sportchef-andreas-bornemann-und-cheftrainer-timo-schultz-nach-der-hinrunde-2223/

[5] https://millernton.de/2022/12/06/untrennbar/

Vorher: Letztes Auswärtsspiel? Düsseldorf – Darmstadt (Spieltag #33)

Wird es das letzte Saisonspiel der Lilien auf einem fremden Platz? Die 90 Minuten in Düsseldorf könnten Aufschluss geben, ob die Südhessen noch in die Verlängerung müssen oder nicht. Mit einem Sieg beim Angstgegner winkt weiter der direkte Aufstieg. Vollspannung unter Flutlicht!

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Nachher: Kein Fluss. Darmstadt – Sandhausen (Spieltag #26).

Ein zerfahrener Freitag beschert den formstarken Kontrahenten jeweils einen Punkt. Dabei wird sich am Ende eher der Gast als Sieger führen, die Lilien lassen nach Führung punkte liegen. Das Remis in der Analyse:

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Nachher: Sturmflut. Darmstadt – hsv (Spieltag #21).

Das Wetter war rau wie in der Hansestadt, das Geschehen auf dem Feld lief auch schnell für die Rothosen. Der Tabellenführer bekommt im eigenen Stadion eine saubere Rutsche. Warum?

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Vorher: Gegensätze. Ingolstadt – Darmstadt (Spieltag #20).

Oben gegen unten, Bundesligaträume gegen Abstiegsangst, Glücksgriff gegen Trainerkarussell, das Spiel der Lilien in Ingolstadt hat viele Gegensätze zu bieten. Besonders tabellarisch, aber gewonnen hat man deswegen noch lange nicht. Bleiben die 98er in der Erfolgsspur oder gelingt dem FCI die Überraschung?

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Vorher: Angstgegner essen Erfolgsserie auf? Darmstadt – Düsseldorf (Spieltag #16).

Die Hinrunde neigt sich dem Ende entgegen, Spitzenplatz und Flutlicht. Man kann sich richtig freuen auf Freitag, wäre da nicht der Gegner. Fortuna schmeckt den Lilien meistens nicht. Ändert der aktuelle Lauf auf diese Grundregel?

Darmstadt:

Man ist es ja gar nicht mehr gewohnt, dass die Lilien ohne Spektakel aufspielen. In Aue passierte zwar genau das, aber der Ausgang war auch so erfreulich. Gegen Wismut musste man das Spiel machen (55% Ballbesitz), nicht unbedingt die Darmstädter Lieblingsdisziplin, aber solange drei Punkte unter dem Strich stehen ist alles bestens. Und für die B-Note hatte man auch etwas getan, schließlich waren beide Treffer sehr sehenswert. Zumal im Erzgebirge schon so manches Spitzenteam böse überrascht wurde. Nicht so der SVD, der weiterhin von Rang zwei grüßt. An der Spitze hat sich letztes Wochenende nichts getan. Regensburg beendete seine zwei Spiele Negativserie gegen Dresden und bleibt Dritter, der FC St.Pauli hielt sich in Nürnberg schadlos und so an der Spitze. Gleichschritt also auf den besten Plätzen. So geht es auch bei den Torjägern zu. Luca Pfeiffer brachte die 98er in Aue auf die Siegerstraße, Guido Burgstaller erzielte ebenso die Führung für seine Farben und Sven Michel rettete Paderborn einen Punkt gegen Rostock. Nur Rekordmann Simon Terodde konnte nicht spielen. So fehlt Pfeiffer also weiter ein Treffer zur Krone, Teamkollege Tietz zwei, sein Treffer vom Wochenende fand wegen Abseits keine Anerkennung.

Freitagabend unter Flutlicht am Bölle ist immer ein Highlight. Mit Fortuna Düsseldorf kommt auch ein großer Name nach Südhessen, also ein echter Fußballfesttag. Der Haken an der Sache, F95 jubelt viel zu oft gegen die Lilien. In 16 Partien holten die Rheinländer neun Siege bei einem Torverhältnis von 33:17 aus ihrer Sicht. Der SVD gewann fünf Begegnungen, aber besonders das Torverhältnis tut weh. Allein in den historisch ersten Duellen in der Bundesliga 1978/79 kam der SVD 1:6 und 0:4 unter die Räder. Auch seit der Rückkehr in Liga zwei 2014/15 lief es fast nie für blau-weiß. In der Aufstiegsspielzeit gewann Fortuna 4:1 am Bölle und 2:0 in der eigenen Arena. In den vier Duellen seitdem gab es immerhin einen Dreier für den SV98, die drei andren Partien gingen an Düsseldorf. So auch beide Auseinandersetzungen letzte Saison, als man 2:3 und 1:2 jeweils knapp verlor. Es gibt also großen Nachholbedarf, der ultimative Lackmustest für die aktuelle Erfolgsserie. Gewinnt man auch das Spiel, wer soll einen noch aufhalten?

Düsseldorf:

Das war so nicht geplant. Nach Platz fünf und der Trennung von Trainer Uwe Rösler, wollte man in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen ganz oben angreifen. Mit Christian Preußer kam der Erfolgstrainer der U23 des SC Freiburg, mit denen der gebürtige Berliner in die 3.Liga aufstieg vergangene Saison. 93 Punkte und nur fünf Niederlagen hatte seine Mannschaft auf dem Weg aus der Regionalliga Südwest geholt. Mit der Fortuna hat der 37-jährige momentan schon zweimal häufiger den Kürzeren gezogen als in besagter abgelaufener Spielzeit. Und steht dementsprechend unter Druck beim Traditionsklub vom Rhein. Jüngst verlor man gegen Heidenheim, Dresden und spielte 1:1 gegen Hannover. Allesamt Klubs die auch nicht überragend in Form waren. F95 gehört aber dennoch zu den Top 5, wenn es um Abschlüsse pro Spiel geht, nur vier Teams versuchen es häufiger als die 14,7 Versuche der Düsseldorfer. Die ganze Wahrheit ist aber auch, dass man bei Schüssen aufs Tor nur zwölfter ist (4,4). Mit 51% Ballbesitz im Schnitt gehört weder den Mannschaften an, die das Spiel machen wollen, noch den reinen Umschalttruppen. Bis auf die Partie gegen Dresden waren die letzten fünf ausgeglichene Angelegenheiten. Das kommt wahrscheinlich dem SVD entgegen.

Das Fundament der Düsseldorfer Offensive bilden Rouwen Hennings und Khaled Narey, beide sind für sechs bzw vier Tore verantwortlich, Narey kommt dazu auf sechs Vorlagen in der Liga. Durchaus schmerzlich vermissen dürfte man Kenan Karaman. Der Stürmer verließ die Fortuna gen Istanbul (Besiktas) und hinterließ eine sieben-Tore-Lücke. Zu allem Überfluss wirbeln aktuell Verletzungen und Corona den Kader der Rheinländer durcheinander. Im Tor musste man sogar noch den Vertragslosen Kai Eisele nachverpflichten, er saß auch umgehend gegen Heidenheim auf der Bank. Stammkeeper Kastenmeier (Corona) und Nummer drei Gorka (Syndesmosebandriss) fallen aus. Auch sonst sind fünf weitere potenzielle Stammspieler fraglich. Und weil es ja noch zusätzlich Unruhe von draußen braucht, hat sich bereits öffentlichkeitswirksam ein prominenter Nachfolger für Trainer Preußer in Stellung gebracht. Es läuft also nicht wirklich gut rund um die MERKUR SPIEL-ARENA (*hust*). Es muss auch einiges passen gegen Lieblingsgegner Darmstadt. Gegen ein Team von ganz oben hat F95 noch nichts geholt, ein Remis gegen Regenburg und ein Erfolg gegen den Neunten KSC waren das höchste der Gefühle.

Nachher: Glanzlos souverän. Aue – Darmstadt (Spieltag #15).

Vor leeren Rängen im Erzgebirge plätschert lange ein mühsames Spiel vor sich hin. Durchaus spielfreudige Gastgeber treffen auf recht zurückhaltende Lilien. Am Ende spielt Aue zu fehlerhaft und die 98er zu abgezockt. Die Analyse zum glanzlos guten Auswärtssieg:

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Vorher: Weiter so. Darmstadt – Hannover (Spieltag #5).

Nach der Gala gegen Ingolstadt setzten die Lilien ein starkes Remis im Volkspark obendrauf. Jetzt gilt es weiter nachzulegen. Der nächste Gast ist das im Umbruch befindliche Hannover 96. Gelingt der nächste Erfolg gegen die Niedersachsen?

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